Wo hat der Husky seinen Ursprung, sein Ursprungsland?
Der Siberian Husky stammt aus Nord-Ost-Sibirien.
Er ist der bekannteste Vertreter unter den Schlittenhunderassen. Siberian Huskies sind mittelgroße muskulöse Arbeitshunde, die über lange Strecken schnell laufen können und dennoch keine Zugtiere sind.
Mit einer Widerristhöhe bis 60 Zentimetern und einem Gewicht bis 28 Kilogramm ist der Siberian Husky zierlicher als der Alaska Malamute.
Ursprung des Siberian Husky
Der Ursprung des Siberian Husky ist eng mit den Völkerstämmen des nordöstlichen Teils von Sibirien sowie deren Kultur und Geschichte verbunden.
Von jeher war der Siberian Husky der unentbehrliche Begleiter der dort ansässigen Eskimovölker und Nomadenstämme.
Dies waren zum Beispiel die Völker der Jakuten, Korjaken, Kamtschadalen, Jugakiren und Tschutschen.
Husky – unentbehrlich für damalige Naturvölker
Vermutlich wurden die Völker aus den südlichen Regionen in den Norden verdrängt. Für sie begann mit den neuen harten klimatischen Bedingungen ein täglicher Kampf ums Überleben.
Umso wichtiger wurden die Huskies, denn Hundeschlitten waren damals das einzige Transportmittel. Ohne sie hätten die Rentierzüchter, Jäger und Fischer ihr Leben nicht bestreiten können.
Dabei waren die Nomadenstämme sowie die ansässigen Fischer und Jäger von der Anzahl der Hunde und den Gespannen abhängig, um die erforderlichen Kontakte mit den Nachbarstämmen und den Nachbarsiedlungen bestehen zu lassen und Handelsware sowie Jagdbeute zu transportieren.
Bei eisiger Kälte legten die Gespanne meist mehrere Hundert Kilometer zurück.
Huskies waren und sind keine Wachhunde
Der Husky wurde nicht nur zur Jagd und zum Transport eingesetzt. Oftmals diente er dazu, auch die Kinder der Nomaden in kalten Nächten warmzuhalten.
Als Wachhund waren Huskies wenig geeignet, da sie gegenüber Fremden auffallend freundlich waren. Auch bei der Jagd waren sie nicht sonderlich hilfreich. Die große Bedeutung der Hunde spiegelte sich in der meist guten Behandlung wider.
In diesem Zusammenhang sind besonders die Korjaken und die Jukagiren zu erwähnen, da sie als kompetente Hundezüchter galten und teilweise vom Handel mit den Huskies lebten.
Die harten Voraussetzungen der damaligen Zeit zwangen die Naturvölker, ihre tragenden Hündinnen bis zum Zeitpunkt des Werfens, vor den Schlitten zu spannen.
Junghunde wurden bereits mit einem halben Jahr am Schlitten angelernt. Die Jugakiren setzten die Mutter gerne als Leithund ein, um die Leistungsfähigkeit der Gespanne zu erhöhen.
Geschichte des Husky
Mit dem Goldrausch, Anfang des 20. Jahrhunderts, fingen die harten Männer in Alaska an, Wettrennen mit ihren Hundegespannen zu fahren.
Hier beginnt die eigentliche Geschichte der Siberian Husky.
Der Bann wurde gebrochen
Das Goldfieber lockte auch 1909 den russischen Pelzhändler William Goosak nach Alaska, der seine zehn kleinen, zierlichen Huskies mitbrachte und sie zum Schlittenhunderennen “All Alaska Sweepstakes” (Nome – Candle – Nome) anmeldete.
Er erntete Spott und wurde belächelt, da es damals in Alaska nur den einheimischen Alaskan Malamute und eine Vielzahl fremder, eingeschleppter Hunde und deren Kreuzungen gab.
Goosak überzeugte den dänischen Seemann Louis Thurstop für ihn an dem Rennen teilzunehmen.
Trotz vieler hoher Wetten gegen ihn, erreichte das Team um Thurstop mit den Huskies den dritten Platz. Hätte er gewonnen, wäre die Bank von Nome bankrott, da sie die meisten der Spieler finanzierte.
Huskies auf dem Siegeszug
Mit dem dritten Platz verbreitete sich der Ruf der robusten Siberian Huskies. Nicht wunderlich, dass die Nachfrage nach sibirischen Schlittenhunden anstieg und der Import von Sibirien nach Alaska florierte.
Im Folgejahr meldete sich Fox Maule Ramsey mit drei Gespannen der Siberian Huskies zu den “All Alaska Sweepstakes” an. Eines der Gespanne führte der “Iron Man” John Johnson an, der auch den Sieg davontrug.
Die anderen beiden Gespanne landeten auf Platz zwei und vier. 1914 gelang es John Johnson ein zweites Mal bei den “Sweeptakes” Rennen zu gewinnen.
Seppala legte Grundstein zur Züchtung
Bei diesem Rennen war erstmalig der Norweger Leonard Seppala dabei, der von 1915 bis 1917 dreimal in Folge beim “Sweeptakes” Rennen gewann.
Ronald Ammundsen hörte von den großartigen Leistungen der Siberian Huskies und ließ für seine Expedition zum Nordpol einige Gespanne zusammenstellen.
Durch den Ersten Weltkrieg verkaufte Ammundsen die Hunde wieder. Seppala übernahm diese und legte den Grundstein einer erfolgreichen Hochzucht.
Im Laufe der Jahre entstanden unterschiedliche Zuchtlinien, die das Aussehen und das Laufvermögen der heutigen Siberian Husky hervorbrachten.
Neue Zuchtlinien entstehen
Nachdem Leonard Seppala erfolgreich an damaligen aktuellen Schlittenrennen teilnahm, verkaufte er einige siegreiche Tiere.
Aus ihnen entstanden von Erfolg gekrönte Zuchtlinien wie Monadnock, Foxstand, Cold River oder Chinook. Auch in Kanada verkaufte er seine Hunde, die wiederum Zuchtlinien wie White Water Lake hervorbrachten.
In den fünfziger Jahren wurden die ersten Siberian Huskies aus Amerika nach Mitteleuropa importiert. Sie kamen in die Schweiz und den Niederlanden. Der erste sibirische Husky wurde 1967 in Deutschland registriert.
Die Hundehelden Togo und Balto und der bedeutende “Serum Run”
Togo war der berühmteste Leithund des Norwegers Leonhard Seppala und Teil einer unglaublichen Rettungsaktion.
In der Stadt Nome brach im Winter 1925 Diphtherie aus. Durch das extrem kalte Wetter und den heftigen Stürmen konnte das Antiserum von Anchorage weder per Flugzeug noch mit dem Schiff nach Nome transportiert werden.
Die Lösung waren Hundeschlitten. Das Serum wurde mit dem Zug von Anchorage nach Nenana gebracht und dort von den ersten zwanzig Musher (Schlittenhundeführer) mit ihren mehr als 100 Hunden abgeholt.
Togo`s Einsatz
Am 31. Januar 1925 übernahm Seppalas Gespann das Antiserum in Shaktoolik.
Togo war bei dieser Reise als Leithund bereits zwölf Jahre alt. Die Temperaturen betrugen etwa Minus 34 Grad Celsius, wobei der Windchill auf Minus 65 Grad Celsius geschätzt wurde.
Seppala versuchte, Togo zum nächsten Überganspunkt zu führen. Bedingt durch die schlechten Sichtverhältnisse, verlor Sappala die Orientierung.
Togo navigierte ihn zu einer Autobahnraststätte, wo das Team um den Norweger nach einer Route von 134 Kilometern rastete. Das Team setzte seinen Transport um zwei Uhr fort und übergab nach weiteren 16 Kilometern die Fracht an Charlie Olson. Mit seinem Leithund Balto übernahm Gunnar Kaasen das Serum.
Balto´s Heldentat
Balto war kein sehr guter Leithund, bewies auf seiner Route jedoch den größten Mut. Er stürzte sich in den Schneesturm und hielt nur ein einziges Mal an.
An dieser Stelle rettete er seinem Gespann und die Schlittenführer vor dem Tod im Topkok River.
An der letzten Übergabestation fand er seine Ablösung schlafend und entschloss sich das Serum selbst nach Nome zu bringen.
Nach 85 Kilometern kamen sie mit dem Serum in Nome an und verhinderten die Ausbreitung einer Epidemie.